À table!

Bild: Gerstenberg Verlag

Italienisch kochen können wir alle irgendwie – zumindest möchte man das beim Pastaverschleiß in österreichischen, insbesondere studentischen, Haushalten meinen. Pizza hat auch jeder schon mal selbstgemacht oder wenigstens höchstselbst belegt. Aber wie sieht’s mit Französisch in der Küche aus? So eine Käseplatte mit Baguette ist freilich schnell aus dem Einkaufssackerl gezaubert und um eine feine Bouillon kommt auch kein Hobbykoch herum. Abgesehen davon ist so mancher von uns aber maximal Tourist im Weltkulturerbe „Cuisine française“. Das macht das richtige Kochbuch in der Küche zu dem, was ein guter Reiseführer auf Reisen ist – ein Muss. In „À table“ nimmt uns Murielle Rousseau mit auf eine Tour durch die Esskultur Frankreichs und ihre vorwiegend kulinarischen Kindheitserinnerungen. Zu den wichtigsten Sehens- oder Essenswürdigkeiten gehören unter anderem Boeuf Bourguignon, Tarte Tatin und Schokoladentrüffel. Bei insgesamt 75 appetitlichen Souvenirs dürfte selbst der eingefleischteste Italiener auf den französischen Geschmack kommen. Und weil so eine Reise ganz schön durstig macht, gibt es nach landestypischer Manier zu jedem Gericht bien sûr eine Weinempfehlung. Ein paar Speisen wirken auf den ersten Blick vielleicht ein wenig einschüchternd und mühselig – z.B. drei Stunden Schmorzeit – aber nach der ersten Französischstunde erwartet ja auch keiner, gleich fließend sprechen zu können. Kurze Texte über das damalige vie en France, liebevolle Illustrationen und Schwarz-Weiß-Fotos versprühen familiären Charme und machen das Buch der gebürtigen Pariserin zu allem anderen als einem Kochbuch für Pauschaltouristen in der französische Küche.

 

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  • ich finde deine „geschichten“ umwerfend – besonders den von der milch!!!!!
    Auch die „hotelfrühstücker“ sind sehr amüsant und erhalten von mir das prädikat „sehr lesenswert“

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