Der Küchenchef empfiehlt: Augen zu, Mund auf!

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Was haben die Speisekarte der Imbissbude, das Menü des Chinarestaurants und die Tafel vorm Eckitaliener gemeinsam? Die Buchstabensuppe. Beim Anblick so mancher Karte bekommt man nämlich denn Eindruck, das vorausdenkende Servicepersonal hätte absichtlich ein paar Buchstabendreher eingebaut, um den hungrigen Gästen die Wartezeit mit ein paar lustigen Worträtseln zu versüßen. Ein paar davon versprühen auch richtig gute Laune – wer bei „Muscheln in pikanter Bohnensause“ nicht in Partystimmung kommt, der ist wirklich selber schuld! Mit etwas Glück stolpert man beim Überfliegen des Seafood-Angebots sogar über neue Meeresfrüchte und kommt zum Beispiel in den Genuss des äußerst seltenen „Tittenfisch“. Das beste an solchen Speisekarten: Es findet sich für jeden das Richtige: Wenn das Beste für einen gerade gut genug ist, kann man mit einer Portion frisch gebackener „Champions“ nur gewinnen. Für ein romantisches Candlelightdinner sind die „gefühlten Paprikaschoten“ wärmstens zu empfehlen. Der Ex will sich für seinen Seitensprung entschuldigen? Dann kommt eigentlich nur das „Steak with Herpes-Butter-Sauce“ in Frage. Und wem Bunjeejumping und Feuerschlucken zu langweilig sind, der kann sich seinen Nervenkitzel zur Abwechslung beim Essen holen – mit „Speerrips“. Wer mit Töpfen und Pfannen jonglieren kann und es offensichtlich schafft, ein eigenes Lokal zu führen, der sollte doch auch in der Lage sein, eine fehlerfreie Speisekarte auf die Beine zu stellen, möchte man meinen. Aber ganz ehrlich, können Kellner kopfrechnen? Sind Kassiererinnen freundlich? Oder Ärzte mitfühlend? Eben. Solange mir der Koch eine leckere „Falafell“ auf den Teller zaubert und sich darin keine Haare befinden, soll mir egal sein, ob er das Wort korrekt buchstabieren kann. Die Moral von der Geschicht: Rechtschreibfehler schmeckt man nicht.

 

 

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