Vor dem Backen ist nach dem Backen.

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Ob Rührkuchen, Obstschnitte, Muffin oder mehrstöckiges Pâtissier-Kunstwerk, ob vorsichtig in ein Keksglas geschlichtet, in bunten Papierförmchen herausgeputzt oder genüsslich im Bett zerkrümelt, all die herrlichen Backwaren haben einmal gleich angefangen. Spult man die Backzeit im Ofen zurück, werden sie alle wieder zu Teig. Klebrigem, patzigem, bröseligem oder luftigem, wunderbarem Teig. Und der schafft es nur selten vollständig in die Backform, wandert er doch am liebsten direkt aus der Schüssel in den Mund. Blöd nur, wenn am Ende des Teiges noch so viel Form übrig ist. Zum Glück lässt sich dagegen was unternehmen. Schließlich soll man aufhören, wenn es am schönsten ist – beim Backen also nach dem aufmerksamen Abwiegen der Zutaten, den rund 25 Kochlöffelumdrehungen in der Rührschüssel und dem sachtem Unterheben von so fabelhaften Glücksbringern wie Schokoladenchips. Genau dann sollte Schluss sein. Kein Vorheizen des Ofens. Kein Einfetten der Backform. Und vor allem keine wunden Knie von den gefühlten zehn Stunden, die man sehnsüchtig wartend am Boden vor der Ofentüre zugebracht hat. Über die gesundheitlichen Aspekte von rohem Teig – womöglich auch noch mit Ei – und die Märchen von kleinen verschlafenen Teigklümpchen, die mit etwas Verspätung im Bauch aufgehen, lässt sich natürlich streiten, aber nicht über den Genuss beim Teignaschen. Warum also dem Backrohr nicht öfter mal eine Pause und sich selbst ein Tiramisu, eine Erdnussbutter-Tarte oder einen Cheesecake gönnen? Oder man macht es wie Joy the Baker, bucht die Heißluftsauna auf das Eisparadies um und schickt seinen Lieblingsteig auf einen coolen Trip ins Gefrierfach. Ein paar Stunden später macht das Wiedersehen umso mehr Freude – mit grenzgenialen Chocolate Chip Cookie Dough Balls. „No-Bake“-Rezepte gibt es im Internet mittlerweile wie Kekse zu Weihnachten und die meisten sind nicht nur lecker, sondern auch kinderleicht – so, dass sie wirklich jeder gebacken, pardon, gerührt kriegt.