Kurz und beerig.

Bild: © Sarah Krobath

Mein Frühstückskipferl mit leuchtend roter Erdbeermarmelade neu einkleiden. Erdbeerjoghurt mit echten Früchten statt „natürlichem Aroma“ löffeln. Ein paar Früchtchen mit Balsamico gefügig machen, um sie dann mit Spargel zu verkuppeln – ich sag nur #Erdbeerbussi. Vanilleeis und Limetten-Semifreddo die beerige Krone aufsetzen. Der Panna Cotta den Erdbeerspiegel vorhalten. Mir den Kopf von Erdbeerknödeln verdrehen und mich von einem feinblättrigen Erdbeerstrudel einwickeln lassen. Das wäre sie, meine To-Do-Liste für diesen Sommer, die zugegebenermaßen einmal mehr zu einer To-Eat-Liste ausgeartet ist. Die appetitanregende Krimireihe von Joanne Fluke weiterlesen, meine Inlineskates Gassi führen und Italienischvokabel lernen werde ich einfach irgendwann zwischen dem Erdbeerroulade-Backen und Schlürfen von Erdbeermilch. So wie jeder Urlaub, die Miniröcke der Miley Cyrus-Generation und überhaupt der ganze Sommer, ist auch die Erdbeerzeit viel zu kurz. Also wandert man im Juni ins nächstgelegene Erdbeerland ein, plündert im eigenen Bezirk sämtliche Marktstände und verspürt plötzlich die große Lust, doch mal wieder die lieben Verwandten am Land zu besuchen. Clevere Singlemänner wissen, was mit der Briefmarkensammlung nicht geklappt hat, funktioniert mit Erdbeeren allemal. Von der ständigen Angst begleitet, die soeben erstandenen Exemplare könnten bereits die letzten der Saison gewesen sein, hortet man das Beerenobst, bis man sich darauf ähnlich wie Mena Suvari auf den Rosenblüten in „American Beauty“ betten kann. Zum Ausruhen bleibt danach aber keine Zeit. Erdbeeren sind die Tamagotchis unter den Früchten. Auch wenn man sie nicht füttern und mit ihnen spielen muss, wollen sie gewaschen, geschnitten und püriert werden, mit Schokolade überzogen, in Schlagobers getunkt und durch Einkochen unsterblich gemacht werden – am besten auf der Stelle. Erst einmal geerntet reift die „Königin der Beeren“ anders als ihre Freundinnen Banane und Pfirsich nicht mehr nach. Man sollte den adeligen Früchten also ein Gemach im Kühlschrank bereiten und sie keinesfalls länger als zwei Tage versetzen. Die inneren Werte einer Erdbeere lassen sich beim Einkaufen an ihrem verführerischen Duft, der glänzenden Oberfläche und der rot-grünen Farbenpracht feststellen. Worauf es dabei weniger ankommt, ist die Größe. Gerade die kleinsten unter ihnen wachsen oft geschmacklich über sich hinaus. Bei Bio-Erdbeeren kann man obendrein sicher sein, dass nicht mit wachstumsfördernden Stoffen oder chemisch-synthetischen Pestiziden nachgeholfen wurde. Wer will schon einen roten Hulk auf seiner Panna Cotta? Apropos Panna Cotta, meine To-Do-Liste wartet. Immerhin: Erbeeren mit griechischem Joghurt und selbst gemachtem Granola kann ich abhaken:

 

Sarah Satt Granola die Zweite

Für diesen Sommer habe ich mein Granola-Rezept überholt. Allen, die ihr Müsli lieber mit frischen Früchten wie Erdbeeren als mit Zucker süßen, möchte ich diese Variante ans Herz und in die Frühstücksschüssel legen. Die Süße von naturtrübem Apfelsaft genügt vollkommen – wer will, kann aber mit ein paar Esslöffel Honig oder Agavendicksaft nachhelfen.

Bild: © Sarah Krobath

Zutaten:

600g gemischte Getreidevollkornflocken (Haferflocken, Gerstenflocken, Roggenflocken, Dinkelflocken – z.B. Basismüsli-Mischungen)

1 EL Leinsamen

1 EL Sesam

2 EL Kokosraspeln

2 TL Zimt

1/2 TL Kardamom

½ TL gemahlener Ingwer

1 Prise Salz

½ Tasse Mandeln

½ Tasse grob gehackte Walnüsse

250 ml naturtrüber Apfelsaft

2 EL Rapsöl (oder anderes geschmacksneutrales Pflanzenöl)

Nach Wunsch 3 EL Agavendicksaft oder Honig

Zubereitung:

Das Backrohr auf 180°C vorheizen. Die Getreideflocken mit den Samen, Kokosraspeln und Gewürzen in einer großen Schüssel vermischen. Apfelsaft, Rapsöl und, falls gewünscht, Agavendicksaft oder Honig gut unterrühren. Die Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 15 Minuten lang backen. Danach mit einem Pfannenwender die Masse auflockern und umrühren, die Nüsse darauf verteilen und weitere 15 Minuten backen. Auskühlen lassen und luftdicht abfüllen oder gleich z.B. mit griechischem Joghurt, frischen Erdbeeren und Ribiseln genießen.

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  • Wow sieht das lecker aus! Hab mich schon gefragt ob man dieses crunchy Müsli selber machen kann! Bei mir wird’s dann eher sojajoghurt – das wird auf jeden fall bald ausprobiert, danke für das Rezept!!

  • Danke, Nadine. Bei mir kommt das Granola fast jeden Morgen über Obstsalat und Joghurt – und bei solchen Temperaturen gerne auch übers Eis. Lass es dir schmecken! Dein Chocolate Cherry Cake sieht aber auch grandios aus. Kirschen kann ich momentan nämlich auch kaum widerstehen. Lieber Gruß, Sarah.

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