Satt und sauber in einem Abwasch.

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Kochen macht Spaß, ist kreativ und entspannt besser als Yoga – laufen alle vier Platten samt Backrohr auf Hochtouren, macht der Küchensport sogar Bikram Yoga Konkurrenz. Wäre da nur nicht der lästige Abwasch danach. Das sich im Spülbecken stapelnde schmutzige Geschirr wirkt weder motivierend, noch inspirierend und auch die pflegende Wirkung von Aloe Vera-Spülmittel ist eher fraglich. Wenn man im großen Stil aufkocht, kann es einem sogar passieren, dass mit den verschmierten Tellern und Töpfen auch gleich das restliche Abendprogramm ins Wasser fällt. Aus diesem Grund bin ich seit jeher ein großer Fan von Eintopf-, Einepfanne- und neuerdings auch Einwok-Gerichten. Zum Glück haben Abwaschmuffel aus allen Nationen Gerichte wie Ratatouille, Chili con – oder gerne auch sine – Carne, Tajine oder Pad Thai erdacht. Das erste Mal von Pad Thai gelesen habe ich in Pim Techamuanvivits „Foodie-Handbuch“. Das erste Mal tatsächlich Pad Thai gegessen habe ich erst gute zwei Jahre später – nicht etwa in Thailand, wo das Wok-Gericht seinen Ursprung hat, sondern im Szene-Stadteil Spitalfields rings um die Brick Lane in London. Alleine beim Zuschauen, wie der junge Mann mit seinen zwei Pfannenwendern im Wok hantiert wird mir ganz schwindelig. Zuerst erhitzt er etwas Öl, brutzelt darin Sojasprossen und Reisnudeln scharf an, rührt Fischsauce, Tamarindensaft und, auf meinen Wunsch, nur einen Hauch Chili ein, schlägt gekonnt ein Ei auf und verquirlt es im Wok, während er den Rest zunächst zur Seite schiebt und anschließend mit dem beinahe garen Rührei vermengt. Das Schauspiel vollendet er, indem er alles mit einer artistischen Bewegung auf einen Teller hievt, mit gehackten Erdnüssen und Frühlingszwiebeln bestreut und einem Stück Limette garniert. Pad Thai erfordert sicherlich eine gewisse Fingerfertigkeit und etwas Übung, ein großer Geschirrspüler muss man dafür wiederum nicht sein. Wer dem Abwasch gegenüber eine besonders große Abneigung hat, der isst sein Pad Thai ganz traditionell mit Einweg-Stäbchen aus Holz. Um damit das Pfannengerührte samt schlüpfriger Sprossen in den Mund zu befördern, sollte man allerdings etwas mehr Zeit einkalkulieren. Vor allem dann, wenn man wie meinereiner, mit Stäbchen isst, als würde man eine Runde Mikado spielen. Die paar Extraminuten sind aber allemal drin, schließlich muss man danach einzig und alleine den Wok säubern.Gemeinsam mit dem säuerlich-scharfen Geschmack macht das Pad Thai zum reinsten Vergnügen.

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  • Hihi… wenn ich mit Freunden Sushi essen gehe und Stäbchen benutze, guckt die Inhaberin unseres Lieblings-Sushirestaurants immer ganz misstrauisch, ob ich auch niemanden verletze… aber ich gebe nicht auf, angeblich macht Übung ja den Meister.

    Pad Thai? Noch nie probiert, das muss dringend nachgeholt werden. Wollte sowieso schon länger einen Wok haben.

  • Interessanter Bericht, ja ich kann Deine Verärgerung über den Abwasch verstehen, aber mit Hilfe von Küchengeräten wie Geschirrspülmaschinen erleichtert man das erheblich. Einen interessanten Blog hast Du hier, werde in Zukunft öfter mal vorbei schauen.

  • Hallo Diandra. Wenn man nicht ganz so geübt ist, wird man beim Essen mit Stäbchen wenigstens zum langsam Essen gewzungen 😉 Schon praktisch so ein Wok, für die meisten Gerichte tut’s meiner Meinung eine ordentliche Pfanne aber auch. Lieber Gruß, Sarah

  • Danke. Schön zu lesen, dass dir mein Blog gefällt. In den Genuss eines Geschirrspülers bin ich in meiner Wohnung leider noch nicht gekommen. Zumindest keines maschinellen – ein paar helfende Hände sind dafür zum Glück meistens da. Lieber Gruß!

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