Kaffee zum Bleiben.

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Coffee to go macht keinen Spaß. Unterwegs kann man keinen Milchschaum löffeln, keinen Keks eintunken und warten bis er sich schön vollgesaugt hat, unterwegs kann man nicht genüsslich rühren und dabei ziellos in die Gegend starren. Wer keine Zeit hat, seinen Kaffee gemütlich im Sitzen zu schlürfen, der sollte meiner Meinung auch keinen Kaffee haben. Viele Leute haben es sich zum täglichen Stress-Ritual gemacht, wenn sie ohnehin schon zehn Minuten zu spät dran sind, sich noch schnell in die Starbucks-Schlange zu stellen und das aromatische Gesöff zwischen U-Bahn und Zebrastreifen in sich hinein, oder auf ihre vorzugsweise weiße Bluse zu schütten. Mag sein, dass der Kaffee aus dem Pappbecher besser schmeckt als aus der Porzellantasse und mag sein, dass die besten Cafes auch die bestbesuchten und überfülltesten sind, trotzdem ist Kaffee kein isotonisches Getränk, mit dem man sich während einem Sprint mal eben die Kehle befeuchtet. Manche haben das inzwischen erkannt und nehmen sich einen brühend heißen Kaffee mit, um ihn Stunden später in einer ruhigen Minute zu trinken – kalt. Also hat ein besonders gestresster und völlig genussunfähiger Mensch kurzerhand die beliebten Thermobecher erfunden. Wurden bis dahin nur alte Hausmütterchen, Kränkelnde und Mitglieder von Strickgemeinschaften mit Thermoskannen gesichtet, hat heute jeder Student und Businessmensch so ein Warmhalteteil, das ihm versichert: Lass dich ruhig stressen, dein Kaffee ist später auch noch warm – gegen 20 Uhr, wenn man lieber keinen mehr trinken sollte. Na wenigstens umweltfreundlich sind die Mitnehmbecher. Und ich muss zugeben, manche von ihnen sind auch besonders schick und accessoiretauglich. So wie die Keep Cups, die man selbst in seinen Lieblingsfarben zusammenbasteln kann (gibt’s zum Beispiel bei Le Shop). Aber ganz egal, ob im organischen Designer- oder im schnöden Pappbecher, auch ein Coffee to go lässt sich ganz prima entspannt und sitzender Weise vor Ort genießen. Das ist euch zu stressig? Bitte, ist ja nicht mein Kaffee.

4 x Coffee to stay:

Die Kaffeeküche in der Schottentor-Passage lädt mit einer Handvoll Tische vor liebevoll beschrifteten Kreidetafeln zum Verschnaufen und Straßenbahngucken ein. Lieber den gestressten Menschen rundherum zuschauen, als selber einer sein!

Das blueorange im neunten Bezirk ist ein gemütliches Eckcafe, in dem man kurz abschalten oder sein Notebook schnell einschalten kann, um im gratis WLAN zu surfen. Und wenn man schon sitzt, kann man auch gleich eine Belgische Waffel schnabulieren.

Das Caffe Milano wirbt zwar mit dem Sager „Italien zum Mitnehmen“, bietet aber auch original italienischen Kaffee und Snacks zum Genießen in der Espresso Bar an. Und ein fünfminütiger Italien-Urlaub ist schließlich besser als gar keiner.

The Roast gegenüber von der Wiener Wirtschaftsuni will man am liebsten gar nicht mehr verlassen – viel zu gut duftet es aus dem traditionellen Röstofen und viel zu schwer fällt die Entscheidung bei dem großen Bagelangebot.

 

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  • Ich mag Coffee to go, egal ob im stehen oder im gehen, sitzen oder sogar am Kopf stehend könnte ich ihn genießen. Aber es ist schon richtig, am Besten schmeckt er wenn man ihn in Ruhe genießen kann!!! Zwei Daumen Hoch, bin voll deiner Meinung….lg

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