Gans schön scharf.

Bild: Flickr © Steve Garfield

Letztes Wochenende war ich im Rahmen des Ja! Natürlich Bio-Camps am Bio-Bauernhof Stanzl im Waldviertel zu Besuch. Dort habe ich neben einer ganzen Scheune voll interessanter Menschen auch Bekanntschaft mit einem bemerkenswerten Pflänzchen gemacht, das ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte. Couchpotatoes freut euch: Gegen abendliche Heißhungerattacken vor dem Fernseher ist ein Kraut gewachsen! Wikipedia sagt, Gänsekresse ist ein einjähriges Kreuzblütengewächs. Ich sage, Gänsekresse ist der schärfste Snack, den die heimischen Wiesen zu bieten haben. Die kleinen Blättchen mögen unscheinbar aussehen, verleihen aber sowohl Actionkrachern als auch romantischen Liebeskomödien und wahrscheinlich sogar dem österreichischen Fußball die richtige Würze. Blätter kauen statt Chips und Soletti knabbern? Will die uns pflanzen? Zugegeben, klingt etwas gewöhnungsbedürftig – schmeckt aber nicht so. Wer einmal vom pikanten Grün probiert hat, verschwendet so schnell keinen Gedanken mehr an salzverliebte und glutamatverknallte Knabbereien. Leider gibt es den österreichischen Wiesen-Wasabi im Gegensatz zu seinem japanischen Pendant nicht tubenweise im Handel zu kaufen und auch unter den in der Gemüseabteilung sprießenden Kräutertöpfen sucht man ihn derzeit noch vergebens. Wer aber beim nächsten Wald- und Wiesenspaziergang die Augen nach Vergissmeinnicht – einem beliebten Nachbarn der Gänsekresse – offen hält, hat vielleicht Glück und erspäht einen Spross, der ihm die Prime Time versüßt. Seine Mitfernseher werden es ihm ebenfalls danken, wenn das Wohnzimmer, statt von penetrantem Knacken und Knirschen, auf einmal von nichts als lautlosem Natur-Genuss erfüllt ist. Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle Städter, die auf den Blattgeschmack gekommen sind: Brunnenkresse und Sauerampfer wachsen seit Kurzem auch im Ja! Natürlich Regal.