Die pure Lust an Schweden

© Torbjörn Lagerwall

 

Selber Flusskrebse fangen, Brotteig aus Brennnesseln machen oder erstmals Enten erlegen: Das kann man auf einem Foodie-Camp in Südschweden von einer Sterneköchin aus Malmö lernen.

Das Maß aller Dinge heißt „Lagom“. Egal, ob es um die richtige Menge Holzscheite für das Feuer geht oder um die Anzahl der selbstgesammelten Brennnesselsamen für den Brotteig, die Antwort unserer schwedischen Gastgeber fällt meist gleich aus. Das Wort, das sich mit „nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel“, sprich „genau richtig“ übersetzen lässt, ist im schonischen Wald so allgegenwärtig wie das Knistern des Feuers. Die Feuerstellen, über denen morgens Pfannküchlein in gusseisernen Pfannen brutzeln und abends mehrgängige Menüs entstehen, bilden den Mittelpunkt von Nyrups Naturhotell. Versteckt unter dem Blätterbaldachin ist die kaum 60 Kilometer von Malmö entfernte Glamping-Anlage mit ihren sieben mongolischen Jurten selbst unter den Einheimischen der Provinz Schonen ein Geheimtipp.

Vorratskammer des Landes

Die südlichste Region Schwedens ist eine der fruchtbarsten Agrarlandschaften im Norden Europas und gilt mit ihren weiten Feldern, Weiden und fischreichen Küsten seit jeher als Vorratskammer des Landes. Während das Gros der Lebensmittel in Schweden aus Holland, Italien und Spanien stammt, zählt Schonen rund 900 kleinbäuerliche Produzenten, welche die ehemalige Wikinger-Hochburg mit regionalen Produkten versorgen und alten Bauernhöfen mit Hofläden und Biobistros neues Leben einhauchen. Ein Mekka für Foodies, das den Vergleich mit der Provence oder Toskana nicht zu scheuen braucht, ist Lotta Ranert überzeugt. Die gebürtige Südschwedin entwickelt Gastronomiekonzepte und hat es sich zum Ziel gesetzt, das Terroir ihrer Heimat einem internationalen Publikum näherzubringen. „Was kulinarisch Interessierte heute suchen, sind außergewöhnliche Erfahrungen abseits von Kochveranstaltungen“, sagt Lotta. Genau das möchten sie und Sterneköchin Titti Qvarnström Reisenden mit dem Pure Food Camp bieten…

Den ganzen Erlebnisbericht zum Pure Food Camp gibt’s hier auf derStandard.at zu lesen.

(Text erschienen im RONDO am 17.11.2017)Mehr Eindrücke von meinen Mit-Camperinnen findet ihr bei Miss Foodwise und MsMarmitelover.